Die erste grosse Reise mit Fröschli

12. Juli - Vorbereiten der "Entliebungsreise"

Mein Fröschli ist bereit. Küche ausrüsten, Werkzeug und Camping-Ausrüstung verladen, Strassenkarten suchen und bereit legen. Das Navi und die GoPro sind installiert. Fröschli wird beladen mit viel Gepäck und Essen. Diese Vorbereitungsarbeiten dauern lange, aber irgendwie bin ich schon auf Reise. Der Wassertank ist gefüllt, die Gasflasche kontrolliert und ich habe viel Bleizusatz dabei. Endlich kann es los gehen. Gugi und ich haben immer von Ferien im eigenen Campingbus gesprochen - ich mache das jetzt.

13. Juli - 1000 Kilometer Deutschland

Der kleine Boxermotor schnurrt zufrieden. Ich habe beschlossen, Deutschland diesmal zu befahren. Ist ganz schön gross, dieses Reich der Goten. Wir nehmen die A5 bis Frankfurt und danach die A7 über Kassel und Hannover. Kurz vor Frankfurt sehe ich einen Murpf. Wir habe da auch etwas Stau. Eigentlich dachte ich, Deutschland sei flach. Nichts da - die A7 geht ganz schön auf und ab! Die Umfahrung von Hannover ist irgendwie romantisch, obwohl es sehr viele Industrieanlagen hat. Ich fahre bis kurz vor Hamburg - dann ist Schluss für heute. Die erste Übernachtung ist auf dem Rastplatz Harz in der der Nähe von Kassel.

14. Juli - Dänemark

Am Morgen verschütte ich meinen Kaffee - fängt ja gut an. Bei Flensburg geht's über die Grenze. Wir sind in Dänemark. Diesmal folge ich nicht der Westküste, sondern bleibe im Osten des Festlandes. Das Ziel ist Grenaa. Von dort aus möchte ich dann eine Fähre nehmen nach Varberg in Schweden. Kurz nach dem Grenzübertritt mache ich einen ersten Halt an einem wunderbaren See. Kaffee ist angesagt. Dann folgen viele wunderbare Orte und Strände entlang der Ostküste. Ich fahre bis in die Region Fjellerup - zum Camping Dalgård. Super Camping, direkt am Strand.

15. Juli - Dänemark

Djursland. Zuerst Fjellerup, dann Bønnerup, Gjerrild, Karlby Klint Steilküste und dann Grenaa. Das härzige Städtlein ist schnell gesehen, dennoch verbringe ich rund sechst Stunden hier. Das Nachtessen im Frisk Fisk ist super! Vor allem die sehenswerte dänische Bedienung würde ich sofort auf den Rest der Reise mitnehmen...

Viertel vor Mitternacht habe ich dann die Fähre nach Varberg. Um 4:45 komme ich dort an, total verschlafen. Ich lege mich am Hafen auf einem Parkplatz erst mal hin und schlafe aus.

16. Juli - Schweden - Varberg-Boras

Morgenkaffee im Harley-Davidson-Kaffee entlang der Strasse 41. Ich erreiche Boras relativ früh und finde auch die Villa. Hier treffe ich meine Freunde, welche an einem grossen OL-Spektakel mitmachen. Sie sind alle Sportler und bewohnen eine private Villa, welche ihnen zur Miete angeboten wurde. Dieses Haus ist echt der Hammer. Ich beschliesse, einige Tage zu bleiben und für meine Freunde den Koch und den Chauffeur zu machen.

17. bis 21. Juli - Boras

Fröschli steht zufrieden und eingesteckt im Garten der Villa. Ich erstelle einen Menueplan für meine Freunde und verwöhne sie jeden Tag mit Aperitivo und einem mehrgängigen Menue. Grillen, Ofen oder Fisch - es hat alles dabei. Sie geniessen es und wir haben eine gute Zeit. Meine Freunde sind recht erfolgreich im OL und die Schweizer im grünen VW-Bus ziehen viele Blicke auf sich, wenn wir auf dem Startgelände aufkurven.

21. Juli - Boras - Göteborg

Fröschli und ich meiden Autobahnen und grosse Strassen, dafür befahren wir grosse Landschaften. Es ist wunderbar einsam hier, obwohl wir ganz in der Nähe einer grossen Stadt sind. Es hat Seen und wilde Flüsse entlang des Göteborgsvägn, parallel zur A40. Kurz vor Göteborg gibt es einen Drop-in-Camping. Da hat es keine Reception, sondern nur eine Automatenkasse. Ich bezahle und suche einen Stellplatz. Es ist relativ spät am Abend, die meisten Gäste schlafen bereits. Ich finde einen schönen Platz, gleich neben einem anderen Schweizer, Aargauer, Remetschwiler - ich treffe per Zufall auf die Familie meiner Schwester und stelle Fröschli gleich nebenan ab. Die Welt ist klein!

22. Juli - Göteborg & Volvo

Heute fahren wir ins Zentrum von Göteborg, sehen uns die Stadt an. Danach fahren die Männer zum Volvo-Museum. Endlich. Ich bin hier und das Museum ist geöffnet. Wie ein Kind freue ich mich auf die Interessante Ausstellung, welche meine Erwartungen nich enttäuscht. Cool, richtig schön endlich hier zu sein. Bin halt eben doch ein Volvo-Kind...

23. Juli - Göteborg - Halmstad

Fröschli und ich tuckern dann wieder auf eigene Faust weiter. Während meine Verwandten in Richtung Seen aufbrechen, folge ich der Südküste. Die Landschaft ist - ganz im Gegensatz zum Wetter - richtig toll. Halmstad ist so ein Schicki-micki-Nobelbadeort. Da fährt mal ein Vater seinen Sohn im offenen Ferrari über die Strandpromenade, gefolgt von einem alltäglichen McLaren... Geld spielt hier keine Rolle. Fröschli fühlt sich hier nicht wohl und verliert etwas Öl vor Aufregung.

Wir finden einen Schlafplatz im Gullbranna-Gården, einem christlichen Campingplatz voller verklärt glücklicher Menschen.

24. Juli - Gullbranna - Ystad

Gullbranna - Ängelholm - Arild - Helsingborg - Illstorp - Blentarp - Skårby - Ystad. Das ist die heutige Strecke. Eher weit, aber es regnet sowieso, zumindest am Morgen. Die Landschaft ist herrlich. Auf dem Kullaberg gehe ich wandern. Super! Auch der Leuchtturm in Mölle ist wunderbar. Ich folge auf meiner Wanderung einfach den Einheimischen und entdecke eine herrliche Holzburg direkt am Wasser.

In Ystad kann ich erstmals oben schlafen. Das Wetter ist besser geworden.

25. Juli - Ystad - Kalamar

Okay, das mit dem Wetter war voreilig. Es regnet wieder. Mein langer Fahr-Tag ist angesagt. Wir geben über Kåseberga, Simrishamn, Karlshamn und Karlskorna nach Kalmar. Ich besichtige einen Steinkreis und sehe ein US-Car-Meeting. Bei Kalmar zeigt Fröschlis Kilometerzähler genau 66661 km - es fehlen bloss fünf Kilometer zur Schnappszahl. Der Regen begleitet uns fast den ganzen Tag, abgesehen von einigen kleinen Aufhellungen.